organ:elements
für Orgel (2018-2019)
Information
Improvisierte Orgelsymphonien über die antiken Elemente: Erde. Wasser. Luft. Feuer.
Symphonische Klänge von der Königin der Instrumente: berauschend, subtil, irrwitzig, schräg, gelassen. Alle Charaktere finden sich in diesen atmosphärischen Klanggemälden wieder.
Während sich Earth harmonisch und stilistisch an romantisch-symphonische Orgelsymphonien anlehnt, konzentriert sich Water verstärkt auf bewegte Akkordtexturen, die ihre Vorbilder im Postminimalismus oder auch der Filmmusik haben. Nicht so sehr die thematische Entfaltung steht im Vordergrund, viel mehr die Ausbreitung einer ein sich geschlossenen klanglichen Textur. Air wiederum nimmt eine noch stärkere Entfremdung vor, um das ungreifbare, diffuse Wesen des Elements Luft erfahrbar zu machen: Avantgardistische Spieltechniken wie Pedalschwebungen (im Halbtonabsbtand gedrückte Pedaltöne), Cluster und starker Gebrauch des Schwellers bis hin zum rhythmischen Einbezug des Schlaggeräusches der Schwellerlamellen beim ruckartigen Öffnen lenken den Blick auf die Luft als “Lebensatem” der Orgel und machen ihn hörbar. Auch die Form der Musik wird zunehmend abstrakter, amorpher, durch knappe Motive gebildet, die jedoch keine klassisch-thematische Entwicklung erfahren. Fire schließt mit einer konventionelleren Anlage den Bogen zum ersten Teil “Earth”. Der erste Satz hier spielt mit einem Rufmotiv, das in unterschiedlichen musikalischen Umgebungen verarbeitet wird. Der zweite Satz entwickelt zarte Melodien über sich aufschichtenden Klängen. Der letzte Satz spielt auf die Apocalypse an, mit ggressiven, abgerissenen Motivrufen, die sich mit schlichten Choralmotiven abwechseln.
Improvised organ symphonies on the the topic of the antique elements: Earth. Water. Air. Fire.
Symphonic music with the queen of all instruments:
overwhelming, subtle, mad, weird, relaxed.
All of those moods can be found here in these atmosphäric musical paintings.
While “Earth” in form and style is reminscent of 19th century romantic organ symphonies, “Water” puts it focus on waving chord textures, giving tribute to post-minimalism and film music. Static, slow expansion of large pads more than thematic development is the driving pulse of this piece.
“Air” is the most abstract work of this cycle. In its pursuit to make the element air and its importance as a breath of an organ perceptible, several avantgardistic techniques are applied: Pedal (phase) beating, clusters, heavy use of the swell mechanism including the rhythmic rattle of the swell-shutters.
Finally, “Fire” comes full circle in its again more traditional setting. The core is a call motif, used in different musical contexts. The second movements develeps gentle melodies over cloudy chords. The final movement with its apocalyptic reference is rather aggressive in nature, with interchanging solemn choral motifs.
Organ Symphony 1: Earth
Introduction
Scherzo
Meditation
Finale
Organ Symphony 2: Water
Flut | Flood
In der Ferne | distant
Wogen | Waves
Organ Symphony 3: Air
Wolken I (Clouds I)
Windhauch (Breathe)
Wolken II (Clouds II)
Organ Symphony 4: Fire
Aus dem Feuer rufst Du zu mir | Out of the Fire Thou callst upon me.
Im Feuer erkenne ich | In Fire I see
Im Feuer endet die Welt | In fire the world ends